Freitag, den 30. Oktober 2020, 16 Uhr, 76530 Baden-Baden
im Rahmen der Tagung F.X. Mayr
Beim Verhältnis Mensch und Mikroben wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass ein von außen eindringender „Erreger“ eine Krankheit auslösen kann. Diese Vorstellung führt zu Therapiekonzepten, die auf Beseitigung des „Erregers“ zielen. Zugrunde liegt diesem linear-kausalen Denkmodell ein Menschenbild, welches aus dem 19. Jahrhundert stammt. Damals hielt man den Menschen für steril und alle Bakterien für eine Bedrohung. Als man später erkannte, dass Einzeller natürlicherweise in jedem Menschen vorkommen, kategorisierte man sie in pathogene und physiologische, worauf die Trennung in Antibiotika und Probiotika baut. Mit der modernen Mikrobiomforschung sind diese Vorstellungen beibehalten worden, obwohl sie jetzigen Forschungsergebnissen widersprechen. So kommen, wie man jetzt weiß, dieselben Bakterien in gesunden wie in kranken Zuständen vor. Auch führt nicht jede „Infektion mit Pathogen“ zu einer Krankheit.
Der Mensch ist mikrobiell gesund, wenn sein Mikrobiom als Ganzes gesund ist.
Um zu heilsamen Therapiekonzepten zu kommen ist ein Menschenbild zugrundezulegen, das die Person als Individuum in einem dynamischen Fließgleichgewicht mit den Mikroben versteht, dessen Stabilität – abzulesen an Vielfalt, Fülle und kommunikativer Ordnung im Mikrobiom – ausschlaggebend für Gesundheit oder Erkrankung ist.
Eine entsprechende Mikrobiomtherapie kann vorsorglich zur Stärkung eingesetzt werden, und hat sich für die Heilung verschiedenartigster Erkrankungen als erfolgreich gezeigt.
Beim Fasten unterstützt bewusste Mikrobiompflege das Ergebnis.
Ort: Kongresshaus Baden-Baden, Augustaplatz 10, Im Rahmen der Medizinischen Woche 2020 www.medwoche.de
Anmeldung erforderlich: z.B. unter www.medwoche.de/ticketbuchung.htm